Templates, Presslufthämmer und Sirenen

Wie klingen die griechischen Sirenen der Antike, wenn sie im Exil im Kanalsystem einer Großstadt leben? Diese Frage stellte sich mir heute, als ich Kapitel 17 (Die Kanalsirenen) aufnahm. Als ich nach einer Stunde eine vage Umsetzungsidee hatte, fingen die Bauarbeiter hinter dem Haus damit an, vier bis fünf Häuser zu sprengen… Keine Chance etwas aufzunehmen.

Ich habe mich dann statt dessen stundenlang mit WordPress-Templates herumgeschlagen. Kein Spaß. Nichts davon. Als die Bauarbeiter Pause machten, konnte ich dich noch aufnehmen. Kapitel 17: Fertig.

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Kapitel 1 – Potzblitz, ein langer Tag!

In der Nacht zwischen dem 23. und 24. Dezember, genau um Mitternacht,  beginnt für Beffaná ein langer und ereignisreicher Tag. Beffaná ist eine Weihnachtshexe und beschenkt all jene, die sonst von Mensch und Tier eher gemieden werden. Doch zunächst muss sie alles genau vorbereiten für ihre Reise. Und dann ist da noch die Küchenmaus, die als allererste ein Geschenk bekommt.

Die Jamben, die Jamben

Nachdem ich die ersten Kapitel Beffaná Im Frühjahr 2011 fertig geschrieben hatte, zeigte ich sie ein paar Leuten. Freunden, Familie. Einige meinten nach dem Lesen, dass sie manche Formulierungen etwas umständlich oder gestelzt fänden.
Ja, sagte ich, das liege vielleicht an den Jamben.
Hä? sagten sie.
Ja, sagte ich. Die komplette Geschichte sei in einer jambischen Metrik geschrieben. Das sei insofern etwas tricky, da der Name der Hauptfigur (Beffaná) nun ausgerechnet ein Daktylus sei und daher immer in anderthalb Jamben gepresst werden müsse, wobei die erste Silbe der Auftakt sei. Und „Weihnachtshexe“ wiederum sei in der Alleinstellung ein zweihebiger Trochäus, benötige also regelmäßig einen Artikel wie „die Weihnachtshexe“.
Watt? sagten sie.
Ja, sagte ich. Wobei das im Deutschen ja auch etwas schwierig zu definieren sei, schließlich könne, je nach Erzählfluss, ein Jambus auch als Trochäus mit Auftakt interpretiert werden.
Genau, sagten sie, Klugscheißer.
Gut, sagte ich, dann sei das ja geklärt.
Was denn jetzt mit den umständlichen Formulierungen sei, fragten sie. Ob ich das denn wirklich so lassen wolle. Das lese sich irgendwie falsch, Jamben und schlaue Erklärungen hin oder her. Bei Geschichten gehe es doch um, eben, die Geschichte, und nicht um diesen anderen Scheiß.
Okay sagte ich, da habt Ihr recht. Darf ich es Euch vorlesen?
Und las es ihnen vor. Und als ich fertig war, sagten sie: Bei Dir klingt das vollkommen in Ordnung.
Hm, sagte ich. Ich glaube, ich habe ein Hörbuch geschrieben.