Gestern Abend konnte ich ein wichtiges Kapitel abschließen. Und es ist gar nicht mal so spät geworden! Um halb elf war schon Feierabend und vom Zaubertrank (Cola-O, siehe Foto) ist noch die Hälfte übrig..
Ab heute heißt es also Abschied nehmen. Es fehlen nur noch ein oder zwei Kapitel, deren Handlung ich zwar kenne, nicht aber ihren Aufbau und die genaue Perspektive. Es war ganz seltsam heute morgen, aber ich hatte überhaupt keine Eile, mit dem neuen Kapitel anzufangen. Es ist dieses Mal weder ein Imaginationsproblem (ich habe keine Ideen) noch ein klassisches Execution-Problem (ich kann die Ideen nicht auf Papier bringen). Es ist, als wolle ich das Buch gar nicht zu Ende bringen. Denn klar, es ist inzwischen ein Buch. Und auch klar: Irgendwie werde ich es veröffentlichen, und sei es im Selbstverlag.
Ich erinnere mich noch an die Endphase von Beffaná und vor allem ans Ende meiner Doktorarbeit. Bei der Doktorarbeit war es wirklich besonders. Ich hatte jahrelang gekämpft, um dieses Ding fertig zu bekommen. Und ich würde wirklich niemandem jemals empfehlen, so ein Ding zu schreiben, wenn man nicht wirklich ein großes Herz für wissenschaftliches Arbeiten besitzt. (Meins war eher so mittel groß.) Jedenfalls: Ich habe eben diesen Eintrag wiedergefunden, in dem ich über die letzten drei Seiten meiner Arbeit blogge. Und ich erinnere mich, dass es bereits etliche Monate vorher diesen Moment gab, in dem ich meinen Theorieteil abgeschlossen habe (Im fertigen Buch war das um Seite 230 herum). In diesem Moment fügten sich die ganzen mühsam erarbeiteten Textteile, für die ich hunderte von Stunden in Bibliotheken verbracht hatte, tatsächlich zu einer sauberen Argumentationskette zusammen. Ich habe damals, es war garantiert 1 oder 2 Uhr nachts, an meinem mit Papierstapeln zugestellten Schreibtisch im KFN gesessen, hatte Tränen in den Augen und hab auf „Drucken“ geklickt. Und dann hab ich mir aus dem Kühlschrank in der Teeküche ein Bier geholt, Maceo Parker – People Get Ready angestellt und mich so richtig gefreut.
Das will ich bald wieder haben. Heute Abend fange ich mit dem Anfang vom Ende meiner Geschichte an. 🙂